Möchten Sie Zahnärztin oder Zahnarzt in der Schweiz werden oder mit einem im Ausland erworbenen Diplom praktizieren? Ob Sie diese Laufbahn ins Auge fassen oder Ihre Qualifikationen anerkennen lassen möchten – es ist entscheidend, den Weg zum Zahnarztberuf genau zu verstehen. In der Schweiz ist der Beruf streng geregelt und erfordert eine rigorose universitäre Ausbildung. Entdecken Sie in diesem Artikel die wichtigsten Schritte, um als Zahnärztin oder Zahnarzt tätig zu werden – ganz gleich, ob Sie Ihre Ausbildung beginnen oder Ihr Diplom validieren lassen möchten!
Der Beruf der Zahnärztin/des Zahnarztes: eine Schlüsselrolle in der Mundgesundheit
Zahnärztinnen und Zahnärzte sind Fachleute für die Prävention, Diagnostik und Behandlung von Erkrankungen der Mundhöhle. Sie führen vielfältige Behandlungen durch – vom einfachen Entfernen von Zahnstein bis hin zu komplexeren Eingriffen wie Zahnimplantaten und kieferorthopädischen Behandlungen.
In der Schweiz können Zahnärztinnen und Zahnärzte allgemeine Zahnmedizin praktizieren, oder sich auf auf Bereiche spezialisieren wie:
- Kieferorthopädie: Korrektur von Zahnfehlstellungen.
- Parodontologie: Behandlung von Erkrankungen des Zahnfleischs.
- Implantologie: Einsetzen von Zahnimplantaten.
- Kinderzahnmedizin: Spezifische Behandlungen für Kinder.
Die Rolle der Zahnärztin/des Zahnarztes beschränkt sich nicht auf Behandlungen. Zahnärztinnen und Zahnärzte haben auch einen Präventions- und Beratungsauftrag, um eine gute Mundhygiene ihrer Patientinnen und Patienten sicherzustellen.
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Welche Studien sind erforderlich, um in der Schweiz Zahnärztin/Zahnarzt zu werden?
In der Schweiz ist ein vollständiges universitäres Studium obligatorisch, um Zahnärztin oder Zahnarzt zu werden. Die wichtigsten Universitäten, die diese Ausbildung anbieten, sind:
- Universität Genf (UniGe)
- Universität Lausanne (UniL)
- Universität Bern (UniBe)
Die Zulassung erfolgt auf Dossierbasis und kann eine Eignungsprüfung beinhalten. Daher wird häufig eine gymnasiale Matur mit naturwissenschaftlicher Ausrichtung empfohlen.
Ablauf des Zahnmedizinstudiums
Erste Phase: Bachelor in Zahnmedizin (3 Jahre, 180 ECTS)
Diese erste Phase dient dem Erwerb der wesentlichen wissenschaftlichen und präklinischen Grundlagen:
- Anatomie, Physiologie und Histologie der Mundhöhle
- Biologie, Biochemie und Mikrobiologie
- Grundlagen der Ergonomie und zahnärztlichen Instrumentenkunde
- Einführung in die zahnärztliche Bildgebung
- Prävention und Mundhygiene
- Zusammenhang zwischen Mundgesundheit und Allgemeingesundheit
Zweite Phase: Master in Zahnmedizin (2 Jahre, 120 ECTS)
Im Masterstudium erwerben Studierende klinische Selbstständigkeit und vertiefen ihre Expertise:
- Diagnostik und Behandlung von Erkrankungen der Mundhöhle
- Betreuung komplexer parodontaler Probleme
- Fortgeschrittene Techniken in Prothetik und Kieferorthopädie
- Management zahnärztlicher Notfälle
- Interdisziplinäre Zusammenarbeit im Krankenhausumfeld
Klinisches Praktikum und eidgenössisches Diplom
Nach dem Master ist ein klinisches Praktikum obligatorisch, um das eidgenössische Diplom in Zahnmedizin zu validieren – unerlässlich für die Berufsausübung.
Voraussetzungen für die Berufsausübung in der Schweiz als Zahnärztin/Zahnarzt
Sobald das eidgenössische Diplom erlangt ist, muss man sich bei der Kommission der medizinischen Berufe (MEBEKO) registrieren, um eine Berufsausübungsbewilligung zu erhalten.
Anerkennung ausländischer Diplome
Im Ausland ausgebildete Zahnärztinnen und Zahnärzte müssen ihr Diplom von der Kommission der medizinischen Berufe (MEBEKO) anerkennen lassen, um in der Schweiz praktizieren zu können.
- Wenn Ihr Diplom aus der Europäischen Union (EU) oder der EFTA stammt, ist die Anerkennung dank der gegenseitigen Anerkennungsabkommen in der Regel einfacher. Sie müssen ein Dossier einreichen, das Ihr Diplom, Nachweise über Berufserfahrung und mitunter eine Konformitätsbescheinigung mit den EU-Richtlinien umfasst.
- Wenn Ihr Diplom außerhalb der EU erworben wurde, ist das Verfahren komplexer und kann eine vertiefte Beurteilung, eine Gleichwertigkeitsprüfung oder sogar eine ergänzende Ausbildung in der Schweiz beinhalten.
In jedem Fall ist der Antrag bei der MEBEKO einzureichen, die die Qualifikationen prüft und gegebenenfalls zusätzliche Schritte festlegt, die für die Erteilung der Berufsausübungsbewilligung erforderlich sind.
Worin unterscheiden sich die Ausbildungen zur Zahnärztin/zum Zahnarzt in der Schweiz und im Ausland?
Das Zahnmedizinstudium in der Schweiz zeichnet sich aus durch:
- Begrenzte Studienplätze: Schweizer Universitäten beschränken die Zahl der zugelassenen Studierenden.
- Stärker praxisorientierte Ausbildung: Klinikpraktika sind sehr früh in die Ausbildung integriert.
- Höhere Kosten: Die Studiengebühren sind höher als in Frankreich oder Italien, wo die Universitäten stärker subventioniert sind.
Welche Karriereperspektiven haben Zahnärztinnen und Zahnärzte in der Schweiz?
Als Zahnärztin oder Zahnarzt in der Schweiz haben Sie die Möglichkeit, in einem dynamischen Arbeitsumfeld zu arbeiten und zu wählen, ob Sie lieber tätig sind in:
- einer Privatpraxis
- einer Klinik oder einem Spital
- Forschungszentren oder Universitäten
Das durchschnittliche Gehalt einer Zahnärztin/eines Zahnarztes in der Schweiz ist attraktiv. Zu Beginn der Karriere kann man mit einem Gehalt von etwa 8’000 bis 10’000 CHF pro Monat rechnen; mit Erfahrung kann dieser Betrag in einer Privatpraxis 25’000 CHF pro Monat oder mehr erreichen.
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