Gemäss dem Observatoire national de la vie étudiante haben im Jahr 2024 15% der Studierenden in Genf aus finanziellen Gründen darauf verzichtet, eine Gesundheitsfachperson zu konsultieren. Eine besorgniserregende Zahl, die mit verschiedenen Faktoren zusammenhängen kann: wirtschaftliche Schwierigkeiten, fehlende Hausärzt:in, mangelnde Kenntnisse des Gesundheitssystems oder auch Tabus rund um die psychische Gesundheit.
Wie kann Telemedizin den Zugang zu medizinischer Versorgung für Genfer Studierende erleichtern?
Studierende gelten oft als “gesund”, doch auch sie sind von chronischen Erkrankungen und psychischen Belastungen betroffen. Seit der Pandemie ist die psychische Gesundheit sogar einer der häufigsten Gründe für eine Konsultation.
Für viele stellen die Kosten oder die Schwierigkeit, einen Termin zu bekommen, ein grosses Hindernis dar. Um dieser Problematik zu begegnen, hat die Universität Genf (UNIGE) Télémaque lanciert, einen Service für medizinische Videokonsultationen zum erschwinglichen Preis von 30 CHF. Die Termine werden online über OneDoc gebucht, das sowohl die Plattform zur Terminreservation als auch das sichere Telekonsultationstool bereitstellt, das von den Ärzt:innen des Dienstes HUG@Home verwendet wird.
Zwei technologische Pfeiler: Telekonsultation und Online-Terminbuchung von OneDoc
1. Online-Terminbuchung: Einfach, schnell und zugänglich
Um eine Télémaque-Konsultation zu buchen, greifen die Studierenden auf die Plattform OneDoc zu, die eine Terminreservation in wenigen Klicks ermöglicht – vom Computer oder direkt via Smartphone.
Wesentliche Vorteile im Hochschulkontext:
- Schnelle Terminbuchung ohne Anruf
- Termine innerhalb von drei Arbeitstagen, speziell für dieses Programm reserviert
- Hohe Flexibilität: Studierende wählen ein Zeitfenster, das mit ihrem Stundenplan kompatibel ist
- Automatische Synchronisation mit den medizinischen Agenden der HUG
- Automatische Erinnerungen, um Vergesslichkeiten vorzubeugen
- Niedrige Einstiegshürde – auch für Studierende, die das Gesundheitssystem weniger gut kennen
2. Die OneDoc-Telekonsultation: Ein flexibles und leistungsstarkes Tool für Ärzt:innen und Studierende
Die Konsultationen dauern 15 bis 30 Minuten und finden per Videokonferenz über das OneDoc-Telekonsultationsmodul statt, das in den Behandlungspfad der HUG integriert ist.
Wesentliche Vorteile:
- Flexibles, schnelles Format: kein Weg in die Praxis, ideal zwischen zwei Vorlesungen
- Hohe diagnostische Qualität: In der Grundversorgung basieren 80% der Diagnosen auf der Anamnese, wie die Teams von HUG@Home betonen
- Weiterleitung zu einer Ärzt:in bei Bedarf
- Einfache Verbindung dank Link, der direkt an die Patient:innen gesendet wird
Parallel dazu garantiert OneDoc die Sicherheit der Datenübertragung, die Vertraulichkeit und eine stabile Verbindung während der Telekonsultation.
Ein Angebot, das auch für die psychische Gesundheit entwickelt wurde
Ein grosser Teil der Versorgungslücken betrifft die psychische Gesundheit. Viele Studierende zögern, eine Fachperson zu konsultieren, fürchten die Kosten oder wissen nicht, an welche Struktur sie sich wenden sollen.
Télémaque ermöglicht dank Telemedizin:
- die Hürde des ersten Kontakts zu senken
- ein passendes Zeitfenster für alle zu finden
- einen geschützteren Rahmen zu bieten – von zu Hause aus
- einfach Zugang zu Psychotherapie-Gutscheinen zu erhalten, falls nötig
Die Videokonsultation ist somit eine wirksame Eintrittspforte für eine umfassendere Betreuung.
Ein starkes Signal für die Zukunft der digitalen Gesundheit in der Schweiz
Das Projekt Télémaque zeigt, dass Technologie – wenn sie einfach und sinnvoll integriert wird – den Zugang zu medizinischer Versorgung verbessern kann. Die Initiative ist ein inspirierendes Beispiel für andere Universitäten, öffentliche Institutionen oder Gesundheitssysteme, die Lösungen suchen, um:
- die Versorgung zugänglicher zu machen
- die Notfallstrukturen zu entlasten
- die Prävention zu stärken
- Studierenden in prekären Situationen zu helfen
Durch die Kombination von Online-Terminbuchung und Telekonsultation trägt Télémaque dazu bei, Studierende schneller und niederschwelliger mit der Versorgung zu verbinden, die sie benötigen – genau dann, wenn sie sie am meisten brauchen.





