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Kundenerfahrung

Videosprechstunden für Hausärzte: Die Sicht von Dr. Jean Gabriel Jeannot

Veröffentlicht am 03/02/2024

La consultation vidéo vue par le docteur Jean Gabriel Jeannot

Inhaltsverzeichnis

Vor 4 Jahren hat OneDoc sein Videoberatungsmodul eingeführt. Die Videosprechstunde galt in Zeiten von Covid als sichere Möglichkeit für Fernsprechstunden und hat sich mittlerweile als echte Alternative zur persönlichen Sprechstunde für Patient:innen etabliert. Wir haben es mit Jean Gabriel Jeannot, einem Allgemeinmediziner, besprochen.

Können Sie sich kurz vorstellen?

Mein Name ist Jean Gabriel Jeannot, ich bin Internist und seit 23 Jahren in einer Privatpraxis in Neuchâtel tätig.

 

Wie sind Sie auf die Videoberatung aufmerksam geworden?

Zunächst in der Theorie, indem festgestellt wurde, dass Telekonsultationen in bestimmten Ländern bereits regelmässig eingesetzt wurden, dann in der Praxis während der Covid-19-Pandemie. Zu Beginn der Pandemie gab es eine Zeit, in der Ärzte ihre Patienten nur in sehr seltenen Fällen in ihren Praxen sehen konnten. Einige meiner Kollegen gingen nicht einmal mehr in ihre Praxis, sie hatten keinen Kontakt mehr zu ihren Patienten. Ich hatte das Glück, fast normal, aber aus der Ferne, weiterarbeiten zu können. Zwar hatte ich bereits vor der Pandemie begonnen, per Telefon und E-Mail Kontakt zu meinen Patienten aufzunehmen, und zwar für alle Situationen, in denen eine persönliche Beratung nicht erforderlich war.

Daher war ich und meine Patienten es gewohnt, aus der Ferne zu kommunizieren. In dieser Zeit habe ich meine Praxis um die Videoberatung erweitert. Zuerst zögerte ich, da ich es nicht gewohnt war, mit meinen Patienten per Video zu kommunizieren, dann stellte ich fest, dass diese Art der Behandlung wirklich etwas Besonderes mit sich brachte, eine „Nähe“ zum Patienten. Auf praktischer Ebene war es sehr einfach, da OneDoc seit Beginn der Pandemie eine in seine Agenda integrierte Videolösung anbot.

 

Warum nutzen Sie die Videoberatung?

Ich bin davon überzeugt, dass die Videoberatung derzeit zu wenig genutzt wird. Ich denke, der Hauptgrund liegt darin, dass Ärzte und Patienten mit dieser neuen klinischen Praxis nicht vertraut sind. Ich biete meinen Patienten eine Videosprechstunde an, wenn ich denke, dass ich sie nicht in der Praxis sehen muss, aber dennoch eine möglichst umfassende Beratung wünsche, also keine blosse Telefonsprechstunde. Das Bild bietet einen unbestreitbaren Nutzen, insbesondere weil es den Zugang zur Körpersprache des Patienten ermöglicht.

Ich habe in meinem Terminkalender mehrmals pro Woche Zeitfenster für Videoberatungen reserviert. Für mich bleibt die Standardberatung eine persönliche Beratung, aber ich möchte meinen Patienten die Wahl lassen. Ich denke, dass diese Praxis wachsen wird und dass in Zukunft eine gewisse Anzahl von Ärzten ein bis zwei Tage in der Woche von zu Hause aus arbeiten wird.

 

Können Sie einen Anwendungsfall für Videosprechstunden beschreiben?

Auch wenn nichts jemals das persönliche Treffen zwischen Pflegekraft und Patient ersetzen kann, gibt es viele Situationen, in denen eine körperliche Untersuchung nicht notwendig ist. Wir betrachten die Telekonsultation oft als „unter der Medizin“, das halte ich für falsch. Die Fernbetreuung kann der persönlichen Betreuung gleichwertig sein und sogar einen Vorteil bieten. Meine Patienten vereinbaren Termine für Videos hauptsächlich aus praktischen Gründen, weil der Weg in die Praxis zu lange dauert oder kompliziert ist. Ich denke zum Beispiel an diese alleinerziehende Mutter von drei kleinen Kindern, die ich kürzlich auf Video gesehen habe und für die ein Gang ins Büro eine ziemliche Expedition gewesen wäre. Ich verwende auch Video zur Überwachung meiner Patienten mit chronischen Erkrankungen, abwechselnd mit Konsultationen in der Praxis.

 

Sehen Sie Nachteile bei Videoberatungen?

Es gibt mehrere davon. Das erste ist natürlich, dass wir den Patienten nicht untersuchen können. Zweitens muss es uns gelingen, diese Praxis harmonisch in den Praxisbetrieb zu integrieren. Drittens sind wir Ärzte in dieser Praxis schlecht ausgebildet in dieser Hinsicht und fühlen uns daher nicht immer wohl. Aus diesem Grund habe ich kürzlich die Website Telemedecine.ch erstellt. Ärzte finden dort alles, was sie brauchen, um Videosprechstunden sicher und effektiv durchführen zu können: Was das Gesetz sagt, welche Best Practices gelten, wie man abrechnet, welche Videolösung man wählt usw.

 

Welche Ausrüstung ist für die Durchführung hochwertiger Videoberatungen erforderlich?

Um qualitativ hochwertige Videosprechstunden durchführen zu können, benötigen Ärzte einen Computer oder ein Tablet mit Webcam und integriertem Mikrofon. Auch eine stabile und schnelle Internetverbindung ist für eine reibungslose Kommunikation mit den Patienten unerlässlich. Am besten betrachten Sie es auch aus einem neutralen Raum oder nutzen Sie Funktionen, um den Hintergrund unscharf zu machen! Haben Sie noch weitere Fragen zur Videokonsultation? Wir haben die Antworten für Sie!

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