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Wie revolutionieren Smartwatches die Gesundheitsversorgung Ihrer Patienten?

Mit smartwatches die Gesundheit der Patienten überwachen

Smartwatches sind längst mehr als nur modische Accessoires: Sie erfassen, analysieren und melden Gesundheitsdaten ihrer Trägerinnen und Träger. Doch wie sehr kann man Gesundheitsdaten aus Smartwatches vertrauen? Können sie tatsächlich ein verlässliches Instrument für die Betreuung Ihrer Patientinnen und Patienten werden? In diesem Artikel erfahren Sie ihr Potenzial, ihre Grenzen und wie sie die medizinische Nachsorge bereits heute verändern.

Was ist eine Smartwatch im medizinischen Kontext?

Eine Smartwatch ist ein am Handgelenk getragenes Gerät, das verschiedene Sensoren integriert, die mit einer Software verbunden sind und physiologische sowie Verhaltensdaten messen, speichern und teilweise analysieren. Sie können insbesondere folgendes messen:

  • die Herzfrequenz
  • die Atemfrequenz
  • die Anzahl der Schritte
  • die Schlafqualität
  • den Blutdruck
  • mitunter die Sauerstoffsättigung (SpO₂)

Warum interessieren sich Patientinnen und Patienten so sehr für Smartwatches?

Vor allem Millennials übernehmen diese Tools in grossem Stil, um ihre Gesundheitsdaten zu verfolgen und zu verbessern. Ihr Wunsch nach Selbstbeobachtung ist eine einzigartige Chance für Sie: Richtig genutzt können diese Informationen die Patientennachsorge bereichern – vorausgesetzt, sie werden korrekt interpretiert und in den passenden medizinischen Kontext eingeordnet.

Genauigkeit und Zuverlässigkeit von Smartwatches: Was ist zu erwarten?

Smartwatches verfügen heute über eine Reihe von Sensoren, die eine kontinuierliche Erfassung physiologischer Daten ermöglichen: Patientinnen und Patienten tragen damit ein echtes Gesundheits-Dashboard in der Tasche. Für Sie als Ärztin oder Arzt eröffnet das die Perspektive einer neuartigen, kontinuierlichen Betreuung. Es bleibt jedoch eine Schlüsselfrage: Ist die Genauigkeit von Smartwatches ausreichend? In diesem Punkt bleiben medizinische Instrumente der Massstab. Dennoch bieten Smartwatches einen ergänzenden und einzigartigen Mehrwert:

  • Sie werden kontinuierlich getragen
  • Sie ermöglichen die Datenerfassung über mehrere Wochen oder Monate
  • Sie können Sie im täglichen Patient:innen-Monitoring unterstützen

Vielfältige Funktionen im Dienst der Patientennachsorge

Smartwatches ermöglichen dank zahlreicher Sensoren die Überwachung vieler Gesundheitsvariablen Ihrer Patientinnen und Patienten. Hier ist eine Liste von Smartwatch-Funktionen mit ihren Vorteilen und Grenzen:

Blutdruck

Die Messung am Handgelenk bleibt im Vergleich zu einem validierten Blutdruckmessgerät ungenau. Dennoch kann die tägliche Wiederholung von Messungen interessante Schwankungen aufzeigen. Konkretes Anwendungsbeispiel: Bei einem wegen Hypertonie betreuten Patienten kann die Smartwatch mehrere Messungen pro Tag aufzeichnen. Auch wenn die Genauigkeit nicht perfekt ist, zeigt sich eine wiederkehrende morgendliche Erhöhung, was die behandelnde Person dazu veranlasst, die antihypertensive Therapie anzupassen.

Herzfrequenzmessung und Arrhythmien

Die Photoplethysmographie ermöglicht die kontinuierliche Pulsmessung. Manche Uhren melden sogar eine Verdachtsdiagnose auf Vorhofflimmern. Konkretes Anwendungsbeispiel: Ihr hypertoner Patient mit Smartwatch erhält regelmässig Warnungen zu unregelmässigem Herzrhythmus. In der Sprechstunde können diese Daten Sie zu einem Kontroll-EKG veranlassen, mit dem ein beginnendes Vorhofflimmern diagnostiziert wird.

Körperliche Aktivität und Rehabilitation

Das Aktivitäts-Tracking (Schritte, Trainingsintensität) gehört zu den zuverlässigsten Funktionen von Smartwatches. Sie können echte Verbündete bei der Förderung körperlicher Aktivität und in der Rehabilitation sein. Konkretes Anwendungsbeispiel: Nach einer Knieprothese verfolgt ein Patient seine täglichen Schritte mit der Uhr. Die/Der Orthopäd:in kann so prüfen, ob der schrittweise Aktivitätsaufbau den Reha-Zielen entspricht.

Schlaftracking

Smartwatches analysieren die Schlafdauer und Schlafphasen. Zwar sind sie weniger präzise als eine Polysomnographie, liefern aber nützliche Hinweise zur Lebenshygiene und zu nächtlichen Aufwachreaktionen. Konkretes Anwendungsbeispiel: Ein Patient klagt über chronische Müdigkeit. Die Daten seiner Uhr zeigen häufige nächtliche Erwachungen, was die Ärztin/den Arzt zu einer Schlafabklärung und dem Verdacht auf Apnoe veranlasst.

Sauerstoffsättigung und Atmung

Dank integrierter Oxymeter messen einige Uhren die Sauerstoffsättigung (SpO₂). Auch hier ist die Zuverlässigkeit variabel, doch die Beobachtung von Trends kann beim Management chronischer Atemwegserkrankungen helfen. Konkretes Anwendungsbeispiel: Bei einem COPD-Patienten meldet die Uhr regelmässig eine SpO₂ unter 90 % bei Belastung. Diese Informationen veranlassen die/den Pneumolog:in, die Betreuung anzupassen und engmaschigere Kontrollen in Erwägung zu ziehen.

Ein Werkzeug für die Betreuung aus der Ferne

Einer der grössten Vorteile von Smartwatches ist ihre Rolle beim Monitoring aus der Ferne. In der Videosprechstunde verbessern vom Patienten oder der Patientin erhobene Daten die Gesprächsqualität und stärken die Relevanz medizinischer Entscheidungen. Beim Management chronischer Erkrankungen ermöglichen sie:

  • Schwache Signale zu erkennen,
  • eine Dekompensation frühzeitig zu antizipieren,
  • die Betreuung entfernter oder wenig verfügbarer Patient:innen zu optimieren.

💡 In Kombination mit Telekonsultations-Lösungen wie OneDoc Visio werden sie zu einem konkreten Plus für eine individuellere Betreuung.

Auf dem Weg zu einer neuen Beziehung zwischen Patient und Fachperson

Smartwatches ersetzen weder die klinische Expertise noch validierte Instrumente, aber sie verändern die Dynamik der Versorgung: Für Sie als Ärztin oder Arzt sind sie eine nicht zu unterschätzende Chance bei der Einbindung der Patient:innen und der Betreuung chronischer Erkrankungen. Richtig eingesetzt fügen sie sich in eine kollaborativere und präventivere Medizin ein.

Quellen