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Warum Sie als Gesundheitsfachperson das elektronische Patientendossier (EPD) anbieten sollten
Veröffentlicht am 24/01/2025
Während Lösungen wie die Online-Terminbuchung oder die Videosprechstunde bereits bewiesen haben, dass sie die Wege der Patient:innen vereinfachen, konnte das elektronische Patientendossier (EPD) die Schweizer Patient:innen bisher noch nicht vollständig überzeugen. Dabei bietet es zahlreiche Vorteile – sowohl für Patient:innen als auch für Gesundheitsfachpersonen. In diesem Artikel erfahren Sie, warum die Integration des EPD einen grossen Mehrwert für Ihre Praxis und Ihre Patient:innen darstellt und wie Sie dessen Einführung erfolgreich umsetzen können.
Das EPD in der Schweiz im Überblick
Das elektronische Patientendossier ist eine Sammlung von Gesundheitsinformationen, die zwischen verschiedenen Gesundheitsfachpersonen geteilt werden können. Es enthält unter anderem:
- Die aktuelle Medikamentenliste
- Austrittsberichte nach einer Operation
- Berichte zur häuslichen Pflege
- Den aktualisierten Impfpass
- Informationen zu bekannten Allergien
- Röntgenbefunde
Es ist verpflichtend, dass Spitäler, Arztpraxen und Ärzt:innen das EPD anbieten. Die Eröffnung eines EPD ist jedoch für Patient:innen freiwillig.
Im August 2024 hatten bereits 71’972 Menschen in der Schweiz ein EPD eröffnet. Diese Zahl ist zwar noch niedrig, wächst jedoch exponentiell. Im August 2023 waren es lediglich 25’436 EPD, also weniger als halb so viel! Das zeigt, dass das EPD zunehmend an Beliebtheit gewinnt und immer mehr von Schweizer Patient:innen nachgefragt wird.
Vorteile des EPD für Gesundheitsfachpersonen
Zeitersparnis und effizientere Administration
Mit dem EPD können Sie schnell und unkompliziert auf die wichtigsten Informationen Ihrer Patient:innen zugreifen, ohne schwere Papierdossiers verwalten zu müssen. Das Ergebnis: weniger administrativer Aufwand und mehr Zeit, um sich auf eine hochwertige Betreuung zu konzentrieren.
Bessere Zusammenarbeit zwischen Gesundheitsfachpersonen
Durch das Teilen von Berichten und Behandlungshistorien fördert das EPD die Zusammenarbeit zwischen Fachspezialist:innen. Alle Beteiligten haben Zugriff auf die gleichen, aktuellen Informationen. Das verhindert Doppelspurigkeiten, minimiert Fehler und spart Zeit. Der Zugriff auf die Daten erfordert lediglich die Zustimmung der Patient:innen, wodurch die Prozesse schlanker werden.
Kostenoptimierung und Fehlerreduktion
Das EPD reduziert den Bedarf an gedruckten Dokumenten und den Zeitaufwand für die Suche nach Informationen. Die zentrale Verwaltung von Daten minimiert zudem das Risiko von Verschreibungs- oder Diagnosefehlern, was die Qualität der Versorgung und die Zufriedenheit der Patient:innen steigert.
Vorteile des EPD für Patient:innen
Gerade ältere Patient:innen zögern oft, ein EPD zu erstellen, obwohl es als sicher gilt. Zudem wissen viele nicht, wie sie vorgehen sollen. Hier können Sie als Gesundheitsfachperson Unterstützung anbieten, um die Vorzüge des EPD näherzubringen. Sie können Ihre Patient:innen auch auf spezifische Artikel zum Thema DEP verweisen, um sie zu unterstützen.
Mehr Vertrauen und Transparenz
Das EPD ermöglicht Patient:innen den schnellen Zugriff auf ihre medizinischen Daten. Diese Transparenz schafft Vertrauen. Patient:innen behalten die Kontrolle über ihre medizinischen Informationen und entscheiden selbst, mit wem sie diese teilen.
Verbesserte Kommunikation
Mit einem einfachen Zugang zu ihren Daten werden Patient:innen aktiv in ihre eigene Behandlung einbezogen. Sie können nach der Konsultation Anweisungen nochmals nachlesen, Daten mit anderen Fachpersonen teilen oder gezielte Fragen beim nächsten Termin stellen.
Alle medizinischen Daten an einem Ort
Da alle Gesundheitsdaten zentral an einem Ort gespeichert sind, behalten Patient:innen leichter den Überblick über ihre Gesundheit. Für Familien bedeutet dies zudem, dass Eltern problemlos den Krankheitsverlauf ihrer Kinder einsehen können.
Zugänglich in Notfällen
Im Notfall, wenn Patient:innen bewusstlos oder nicht ansprechbar sind, können Rettungsdienste durch das EPD wichtige Informationen wie Allergien, Medikamente oder bestehende Krankheiten einsehen, um geeignete Behandlungen sicherzustellen.
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EPD: eine Lösung für die Zukunft
Mit der rasch wachsenden Akzeptanz in den letzten Monaten zeichnet sich das elektronische Patientendossier (EPD) als zukunftsweisende Lösung ab. Seine zahlreichen Vorteile, wie die Vereinfachung des Patient:innenwegs und die schnellere Versorgung durch Gesundheitsfachpersonen, machen es zu einem unverzichtbaren Werkzeug für die Digitalisierung des Gesundheitswesens.
Quellen
- Office fédéral de la santé publique OFSP – Le dossier électronique du patient en chiffres
- patientendossier.ch – Das EPD kurz erklärt