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Allgemeinmediziner

Sind Daten wirklich sicher mit dem elektronischen Patientendossier (EPD)?

Veröffentlicht am 23/04/2025

Elektronisches Patientdossier

Inhaltsverzeichnis

Der Bundesrat hat angekündigt, dass das elektronische Patientendossier zu einer tragenden Säule des Gesundheitssystems werden soll. Werfen wir deshalb gemeinsam einen Blick auf das EPD unter dem Aspekt der Datensicherheit.

In den letzten Jahren wurde viel über das elektronische Patientendossier geschrieben. Welche Vorteile bringt es mit sich? Und ist es tatsächlich sicherer? Erfahren Sie mehr in unserem Beitrag!

 

Was ist das elektronische Patientendossier?

Zur Erinnerung: Das elektronische Patientendossier (EPD) ist die digitale Sammlung von Gesundheitsdaten einer Patientin oder eines Patienten. Es ermöglicht den Austausch medizinischer Informationen zwischen der Patientenschaft und den Gesundheitsfachpersonen. Zudem enthält das Dossier ausschliesslich jene medizinischen Daten, die von der betroffenen Person selbst bestimmt werden. Es trägt dazu bei, die Übermittlung von Informationen zu beschleunigen und doppelte Untersuchungen zu vermeiden, indem es eine zentrale Datei nutzt. Wichtig: Das EPD ersetzt nicht das medizinische Dossier, welches weiterhin von der jeweiligen Gesundheitsfachperson geführt wird. Dieses enthält zusätzliche Informationen wie etwa Notizen der behandelnden Ärztin oder des behandelnden Arztes. In der Schweiz sind einige Gesundheitsfachpersonen bereits verpflichtet, das EPD anzubieten!

 

Ist das elektronische Patientendossier sicher?

Das EPD gilt als sicher – es gibt jedoch einige Aspekte, die Sie kennen sollten, um Ihre Patient:innen fundiert zu informieren. Die folgenden Punkte basieren auf Informationen der offiziellen Website zum EPD (dossierpatient.ch):

 

Gesetzlich geregelte Sicherheitsstandards

Die Sicherheit des EPD ist in der Schweiz gesetzlich verankert. Gemäss dem Bundesgesetz über das elektronische Patientendossier (EPDG) müssen die Anbieter des EPD hohe Datenschutzstandards einhalten und regelmässige Kontrollen durchführen.

 

Datenspeicherung und Schutz der Privatsphäre

Die Sicherheit des EPD wird durch mehrere Faktoren gewährleistet: Alle Gesundheitsdaten werden ausschliesslich auf Servern in der Schweiz gespeichert, was ein Höchstmass an Sicherheit und die Einhaltung des Schweizer Datenschutzrechts garantiert. Sämtliche Informationen werden zudem verschlüsselt gespeichert, was einen unautorisierten Zugriff verhindert.

 

Zugriffsrechte und Kontrolle durch die Patientenschaft

Ein zentraler Sicherheitsaspekt liegt darin, dass nur autorisierte Gesundheitsfachpersonen – und ausschliesslich mit Zustimmung der betroffenen Person – auf das EPD zugreifen dürfen. Ihre Patient:innen behalten somit jederzeit die Kontrolle über ihre Daten und können einzelne Zugriffsrechte individuell vergeben oder entziehen. Arbeitgeber:innen oder Versicherungen haben keinerlei Zugang zu diesen Informationen.

 

Vorteile und Nachteile des EPD

Vorteile des EPD:

 

  • Einfachheit für Patient:innen: Alle Informationen (Untersuchungsresultate, Medikationen, Impfnachweise etc.) sind zentral verfügbar.
  • Zeitersparnis: Doppeluntersuchungen und lange Wartezeiten für die Datenübermittlung zwischen Fachpersonen entfallen.
  • Datenkontrolle: Die Patientin oder der Patient bestimmt, wer auf welche Dokumente zugreifen darf, und kann sensible Informationen gezielt schützen.
  • Optimierung des Behandlungsverlaufs: Der gezielte und gemeinsame Zugang verbessert die Nachverfolgbarkeit durch verschiedene Gesundheitsfachpersonen. Zudem ist es ein sinnvoller erster Schritt in Richtung Digitalisierung Ihrer Praxis.

 

Mögliche Nachteile des EPD:

 

  • Fehler bei der Rechteverwaltung: Die Verantwortung zur Verwaltung der Zugriffsrechte kann für Patient:innen eine zusätzliche Belastung oder Fehlerquelle darstellen (z. B. durch Vergessen oder Fehlkonfiguration).
  • Akzeptanz durch Patient:innen: Es braucht Zeit, bis alle – sowohl Patient:innen als auch Fachpersonen – mit dem Tool vertraut sind.
  • Informationslücken: Entscheidet sich eine Patientin oder ein Patient dafür, wichtige Dokumente nicht freizugeben, kann dies die vollständige medizinische Beurteilung erschweren.

 

Fazit zur Sicherheit des elektronischen Patientendossiers

Obwohl das EPD gewisse Herausforderungen in Bezug auf Sicherheit mit sich bringt, bietet es gleichzeitig durchdachte Lösungen und reduziert das Risiko von Datenverlusten effektiv. Zusammenfassend lässt sich sagen: Das elektronische Patientendossier trägt nicht nur zur Qualitätssicherung der medizinischen Versorgung bei, sondern schützt auch die sensiblen Gesundheitsdaten Ihrer Patient:innen.

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