Allgemeinmediziner
Die eigene Praxis: Dr. med. Tatjana Walser über ihren Schritt in die Selbstständigkeit
Veröffentlicht am 28/10/2024
Viele träumen davon, nicht alle aber haben den Mut, es wirklich zu realisieren: Die Selbstständigkeit und das Gründen einer eigenen Praxis. Wir haben mit der Praxisinhaberin der Praxis “Ärzte 8808 / Doctors 8808” gesprochen, die sich vor drei Jahren selbstständig gemacht hat.
Der Schritt in die Selbstständigkeit
Zunächst arbeitete Dr. med. Tatjana Walser als angestellte Ärztin in einer Praxis. Die Organisation und Gegebenheiten in der Praxis entsprachen der Ärztin jedoch nicht mehr. Die Selbstständigkeit schien da mehr Freiheit und das Führen einer Arztpraxis nach den eigenen Vorstellungen und Werten zu bieten.
„Als der Wunsch nach einem Wechsel konkreter wurde, habe ich mich gefragt, was sind meine Optionen, was ist meine familiäre Situation? Ich konnte von Anfang an auf meine Familie zählen und innerhalb von fünf Wochen ist dann die Praxis entstanden. Natürlich war am Anfang noch nicht alles bereit, unser Gerät zum Röntgen beispielsweise war erst zwei Monate nach Eröffnung da. Wer eine eigene Praxis gründen möchte, der braucht Flexibilität, Kreativität und Mut! Dafür wird man mit viel Entscheidungsfreiheit und Unabhängigkeit belohnt.”
Dank Zusammenarbeit mit Expert:innen zur gelungenen Selbstständigkeit
Dr. med. Tatjana Walser hatte den Mut, eine Praxis von null zu gründen. Es lag also an ihr, sich schnell einen Patientenstamm aufzubauen. Sie konnte zwar ein paar Patient:innen von der vorherigen Praxis übernehmen, jedoch waren das nicht genug, um wirklich davon leben zu können. Dank Mund-zu-Mund-Propaganda und Online-Präsenz schaffte es die Praxis, sich einen Namen zu machen. Und wenn wir schon beim Namen sind: Auf Anraten ihrer beratenden Marketing-Firma hat sich Dr. med. Walser für den Namen “Ärzte 8808” entschieden (8808 ist dabei die Postleitzahl von Pfäffikon).
„Die Idee hinter dem Namen war, nicht den eigenen Familiennamen im Praxisnamen zu haben, da die Praxis so unabhängiger von mir, der Ärztin, erscheint. Sollte es irgendwann zu einer Übernahme kommen, wäre das für den zukünftigen Arzt einfacher.”
Fachliche Unterstützung bei dem Schritt in die Selbstständigkeit holte sich Dr. med. Tatjana Walser übrigens nicht nur von Marketingexpert:innen, sondern auch von einem Treuhänder. Die primären Kompetenzen von Ärztinnen und Ärzte liegen im medizinischen Bereich, daher ist es strategisch klug, gewisse Dinge auszulagern. Bis heute beispielsweise lässt Dr. med. Tatjana Walser ihre Praxis-Homepage extern betreuen und verwalten.
Online-Termine und Online-Präsenz als wichtige Pfeiler der Selbstständigkeit
Wer eine Praxis erfolgreich führen möchte, der muss genau wissen, was die Patient:innen brauchen. Dr. med. Tatjana Walser weiss um die Bedürfnisse ihrer Patient:innen. Sie setzt auf Zugänglichkeit ihrer Praxis und bietet Sprechstunden sogar in verschiedenen Sprachen an. Die Nähe zur Patientenschaft pflegt die Praxis auch dank einer starken Online-Präsenz.
„Online-Präsenz ist für uns ein absolutes Muss. Wir setzen auf eine ansprechende und informative Homepage, auf die Aktivität in den Sozialen Medien und auf die Möglichkeit der Online-Terminbuchung für unsere Patient:innen dank OneDoc. Jedes Mal wenn ein neuer Patient zu uns kommt, fragen wir diesen, wie er auf uns aufmerksam geworden ist. Wir stellen fest, dass die meist genannte Antwort das Internet ist!”
Regelmässige Umfragen bestätigen die Erfahrung von Dr. med. Walser. Tatsächlich würden es gemäss dem eHealth Barometer (2020) 63% der Patient:innen in der Schweiz schätzen, Termine online buchen zu können. Für sie stellt die Möglichkeit der Online-Terminbuchung sogar ein entscheidendes Kriterium bei der Arztwahl dar.
Selbstständigkeit als Familienprojekt
Dr. med. Tatjana Walser erzählt im Interview, dass es ihr wichtig war, von Anfang an, Ihren Mann und ihre Kinder in das Projekt “Selbstständigkeit” miteinzubeziehen:
„Wer sich selbständig macht, braucht die Unterstützung der ganzen Familie. Mein Mann beispielsweise hat mir die Praxisräume vermittelt. Meine Tochter auf der anderen Seite macht regelmässig die Powerpoint-Präsentationen für den Bildschirm in unserem Wartezimmer. Gerade für meine Kinder ist es eine wertvolle Erfahrung mitzubekommen, was es alles braucht, um eine eigene Praxis zu gründen und zu führen.”