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Wann ist es sinnvoll, Ihren Patienten die Videosprechstunde zu empfehlen und wann nicht?

Veröffentlicht am 07/03/2025

Finden Sie heraus, wann die Telekonsultation eine wirksame Alternative ist und wann eine Präsenzkonsultation unerlässlich bleibt. Erkunden Sie ihre Vorteile und ihre Zukunft in der Schweiz.

Inhaltsverzeichnis

Die moderne Medizin ist geprägt von Innovationen und Digitalisierung. Eine der bedeutendsten Entwicklungen der letzten Jahre ist die Videosprechstunde, die eine flexible und ortsunabhängige medizinische Betreuung ermöglicht. Dabei erfolgt die Konsultation zwischen Arzt und Patient über eine sichere Videoverbindung, sodass Diagnosen und Beratungen virtuell durchgeführt werden können.

 

In welchen Fällen ist eine Videosprechstunde sinnvoll?

Nicht jede medizinische Fragestellung erfordert eine physische Untersuchung. In vielen Fällen reicht eine ausführliche Anamnese per Video aus, um eine geeignete Behandlung einzuleiten. Besonders in den folgenden Situationen ist eine Videosprechstunde eine wertvolle Alternative zur klassischen Sprechstunde:

 

  • Nachsorge und Verlaufskontrollen – Patientinnen und Patienten mit chronischen Erkrankungen oder nach einer Operation können unkompliziert überwacht werden.
  • Psychologische Beratung – In der Psychotherapie hat sich die Online-Sitzung als effektive Methode etabliert.
  • Allgemeine medizinische Beratung – Erste Einschätzungen von Symptomen, Medikamentenanpassungen oder Laborbefunde lassen sich schnell per Video besprechen.
  • Hauterkrankungen – Dermatologische Symptome können häufig anhand von Bildern und einer Videobetrachtung bewertet werden.
  • Pädiatrische Fälle – Wenn das eigene Kind erkrankt oder sich verletzt hat, macht man sich schnell Sorgen. Videosprechstunden können hier oftmals Klarheit schaffen, berichtet auch Dr. Winter von Swiss Medi Kids.

 

Wann reicht die Videosprechstunde nicht aus?

Obwohl die Telemedizin viele Vorteile bietet, gibt es auch klare Grenzen:

 

  • Notfälle: Akute medizinische Notfälle wie Herzinfarkte, Schlaganfälle oder starke allergische Reaktionen erfordern eine sofortige physische Versorgung.
  • Untersuchungen, die direkten Kontakt erfordern: Blutdruckmessungen, Abtasten von Organen oder Abstriche lassen sich nicht über Video durchführen.
  • Patient:innen mit eingeschränkter Techniknutzung: Ältere oder technisch wenig versierte Patient:innen könnten Schwierigkeiten haben, sich mit der Videotechnik zurechtzufinden.

 

Für welche Patienten ist die Videosprechstunde besonders geeignet?

Die Videosprechstunde bietet insbesondere für Menschen in ländlichen Regionen grosse Vorteile. In Gegenden mit geringer Arztdichte erspart sie lange Anfahrtswege und Wartezeiten. Gerade Menschen, die möglicherweise mobil eingeschränkt sind, können so einfacher Zugang zu medizinischer Betreuung erhalten. Auch Berufstätige profitieren von der Flexibilität, da sie Termine besser in ihren Alltag integrieren können.

Ein weiterer Vorteil zeigt sich bei infektiösen Erkrankungen: Patient:innen mit ansteckenden Symptomen können bequem von zu Hause aus behandelt werden, ohne andere Personen zu gefährden. Zusätzlich eröffnet die assistierte Telemedizin – etwa durch Apotheken mit technischer Unterstützung – auch weniger technikaffinen Personen den Zugang zur digitalen Sprechstunde.

 

Die Rolle der Videosprechstunde im Praxisalltag

Die Videosprechstunde hat sich als sinnvolle Ergänzung zur klassischen medizinischen Versorgung etabliert. Sie bietet Flexibilität für Patient:innen und Fachpersonen gleichermassen und ermöglicht es, Ressourcen effizienter einzusetzen. Dennoch bleibt sie in bestimmten Bereichen limitiert und kann den persönlichen Kontakt nicht vollständig ersetzen. Die Entscheidung über den Einsatz sollte stets individuell getroffen werden – basierend auf den Bedürfnissen des Patienten oder der Patientin sowie den Anforderungen des jeweiligen medizinischen Falls.

 

Die Zukunft der Videosprechstunde in der Schweiz

In Zukunft könnte die Videosprechstunde noch vielfältiger eingesetzt werden. Durch den Ausbau der digitalen Infrastruktur könnten Spezialisten leichter in abgelegenen Gebieten tätig werden und so einen gerechteren Zugang zur Gesundheitsversorgung bieten.

Künstliche Intelligenz (KI) könnte auch eine Schlüsselrolle bei der Analyse von Symptomen spielen, indem sie Ärzten hilft, präzisere Diagnosen zu stellen.

Ein weiterer vielversprechender Bereich ist die medizinische Prävention. Regelmässige videogestützte Gesundheitschecks könnten Krankheiten früher erkennen lassen und die Patienten besser beim Gesundheitsmanagement unterstützen. Auch tragbare Geräte wie Smartwatches, die die Herzfrequenz oder den Glukosespiegel messen, könnten in die Videosprechstunde integriert werden, so dass Ärzte und Ärztinnen Daten in Echtzeit erhalten.

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