Wie werden Sie Dentalhygieniker:in in der Deutschschweiz? – Alle wichtigen Infos zur Ausbildung

Haben Sie Interesse daran, Dentalhygienikerin oder Dentalhygieniker zu werden? Möchten Sie in Zukunft eine Schlüsselrolle in der Mundgesundheit Ihrer Patient:innen übernehmen und so aktiv zur Prävention und Erhaltung der oralen Gesundheit beitragen? In der Deutschschweiz stehen Ihnen gleich drei renommierte Ausbildungsstätten offen, an denen Sie Ihre berufliche Zukunft aufbauen können.

In diesem Artikel erfahren Sie, welche Anforderungen Sie erwarten, wie die Ausbildung aufgebaut ist und welche Optionen Ihnen nach Ihrem Abschluss offen stehen. So erhalten Sie einen klaren Überblick über Ihren möglichen Karriereweg – von den Zulassungsbedingungen über den Studienablauf bis hin zu den beruflichen Perspektiven.

Warum Dentalhygiene als Beruf?

Als diplomierte:r Dentalhygieniker:in HF (Höhere Fachschule) unterstützen Sie Zahnärztinnen und Zahnärzte dabei, Erkrankungen von Zähnen, Zahnfleisch und Mundschleimhaut frühzeitig zu erkennen, vorzubeugen oder zu behandeln. Sie führen professionelle Zahnreinigungen durch, beraten Ihre Patient:innen bezüglich Mundhygiene, erarbeiten individuelle Präventionskonzepte und leisten einen wichtigen Beitrag zur langfristigen oralen Gesundheit.

Dieser Beruf ist vielseitig, verantwortungsvoll und sinnstiftend. Er verbindet medizinisches Fachwissen mit ausgeprägten kommunikativen Fähigkeiten. Durch den engen Patientenkontakt entwickeln Sie ein Gespür für individuelle Bedürfnisse und können aktiv zu einer nachhaltig besseren Lebensqualität beitragen.

Drei Ausbildungswege in der Deutschschweiz

Während in der Westschweiz die Ausbildung zur Dentalhygieniker:in üblicherweise an einer einzigen Institution erfolgt, profitieren Sie in der Deutschschweiz von mehreren Optionen. Folgende drei Schulen bieten die Höhere Fachausbildung in Dentalhygiene an:

1. Careum Bildungszentrum (Zürich)Das Careum Bildungszentrum legt einen starken Fokus auf praxisnahe und theoretisch fundierte Inhalte. Während der dreijährigen Vollzeitausbildung lernen Sie, Anamnesen zu erheben, Befunde zu interpretieren, Präventions- und Therapiepläne zu erstellen und diese eigenständig durchzuführen. Der Abschluss erfolgt über eine Diplomprüfung, bestehend aus einer praxisorientierten Diplomarbeit, klinischen Fachprüfungen, Fachgesprächen sowie einer Qualifikation des Praktikums.
2. Prophylaxe Zentrum Zürich (PZZ) – Höhere Fachschule für Dentalhygiene (Zürich)Hier erwerben Sie umfassende Kompetenzen in der Prävention, Kommunikation und Behandlung. Die Lerninhalte umfassen neben den therapeutischen Massnahmen auch ein fundiertes Ressourcen- und Prozessmanagement, Führungskompetenzen sowie stete Berufsentwicklung. Ihr Studium schliesst mit einem Diplom HF ab, das Sie dazu befähigt, Patient:innen aller Altersgruppen professionell zu betreuen und mit dem Praxisteam sowie weiteren Fachpersonen eng zusammenzuarbeiten.
3. medi, Zentrum für medizinische Bildung (Bern)Die Ausbildung bei medi setzt auf einen strukturierten Aufbau in mehreren Phasen. Sie erhalten Schritt für Schritt vertiefte Kompetenzen – von den Grundlagen der Zahnmedizin, Hygiene und Prävention bis hin zur eigenverantwortlichen Behandlung von komplexeren Fällen. Durch Praktika in Zahnarztpraxen werden Sie optimal auf Ihren Berufsalltag vorbereitet. Die Kosten sind transparent aufgeschlüsselt, und Sie profitieren zudem von einer Entlohnung im Rahmen der praktischen Ausbildungsjahre.

Dauer und Aufbau der Ausbildung

Die Ausbildung dauert in der Regel 3 Jahre Vollzeit. Sie ist praxisnah gestaltet und beinhaltet sowohl schulische Lernphasen als auch klinische Einsätze. Im letzten Ausbildungsjahr sind Praktika im Zentrum des Geschehens: Sie vertiefen Ihr Können direkt am Patientenstuhl und machen wertvolle Erfahrungen, die Sie auf die spätere Berufspraxis vorbereiten.

Je nach Schule beinhaltet das Curriculum unter anderem folgende Schwerpunkte:

• Erkennen und Bewerten oraler Erkrankungen (Zähne, Zahnfleisch, Mundschleimhaut)
• Planung und Durchführung präventiver sowie therapeutischer Massnahmen
• Patientenmotivation, Beratung und Vermittlung von geeigneten Mundhygienetechniken
• Interdisziplinäre Zusammenarbeit mit Zahnärztinnen, Zahnärzten und weiteren Fachpersonen im Gesundheitsbereich
• Hygiene, Qualitätssicherung und rechtliche Grundlagen
• Umgang mit modernen Hilfsmitteln wie zahnmedizinischer Bildgebung

Zulassungsbedingungen

Die genauen Anforderungen variieren je nach Schule. Grundsätzlich sollten Sie:

• Einen Sekundarstufe-II-Abschluss vorweisen können (z. B. Matura, Fachmittelschule FMS, dreijährige Berufsausbildung mit eidg. Fähigkeitszeugnis).
• Gute Deutschkenntnisse mitbringen (in der Regel auf C1-Niveau).
• Über ein gutes naturwissenschaftliches Grundverständnis verfügen (Biologie, Chemie, Physik).
• Handwerkliches Geschick, Feinmotorik und soziale Kompetenzen besitzen.
• Eine Eignungsabklärung (Aufnahmeprüfung, Gespräch oder praktischer Test) bestehen.

Informieren Sie sich bei der gewünschten Ausbildungsstätte über die genauen Zulassungsbedingungen. Einige Schulen verlangen zudem PC-Grundkenntnisse oder empfehlen Englischkenntnisse.

Kosten und Vergütung während der Ausbildung

Die Studiengebühren und Materialkosten variieren von Schule zu Schule. Beim medi Zentrum für medizinische Bildung in Bern beispielsweise fallen Studiengebühren pro Ausbildungsphase an, dazu kommen Kosten für Instrumente und Fachliteratur. Gleichzeitig erhalten Studierende dort während der praktischen Ausbildungsjahre eine Vergütung.

Im Careum Bildungszentrum und am Prophylaxe Zentrum Zürich können die Kosten wiederum etwas anders strukturiert sein. Informieren Sie sich am besten direkt auf den jeweiligen Webseiten über aktuelle Gebühren und allfällige Finanzierungsmöglichkeiten.

Berufliche Perspektiven der Dentalhygieniker:in

Als diplomierte:r Dentalhygieniker:in HF erwartet Sie eine attraktive berufliche Zukunft. Sie können:

• In Zahnarztpraxen, Zahnkliniken oder Gesundheitszentren arbeiten.
• In Spitälern, Heimen oder im öffentlichen Gesundheitswesen tätig sein.
• Eigene Patient:innen betreuen und – mit entsprechender Erfahrung – auch selbstständig arbeiten.

Wie viel verdient eine:e Dentalhygieniker:in

Der Lohn für Dentalhygieniker:innen in der Schweiz attraktiv. Im Durchschnitt liegt er bei rund 82’000 CHF pro Jahr, was etwa 6’800 CHF pro Monat entspricht. Dabei kann der Lohn je nach Anstellungsort, Erfahrung und Verantwortungsbereich variieren. Wer sich langfristig selbstständig macht, hat zudem die Möglichkeit, die eigene Entlohnung aktiv zu gestalten.

Es ist wichtig zu beachten, dass Sie als Dentalhygieniker:in die Möglichkeit haben, entweder als Angestellte:r in einer Zahnarztpraxis zu arbeiten oder selbstständig tätig zu sein.

Bereit für Ihre Zukunft als Dentalhygieniker:in?

Mit einer Ausbildung zur Dentalhygieniker:in HF legen Sie den Grundstein für eine erfüllende Karriere im Gesundheitswesen – mitten im Herzen der Mundgesundheit. Sie leisten täglich einen wichtigen Beitrag zu einer besseren Lebensqualität Ihrer Patient:innen, arbeiten eng im Team mit anderen Fachleuten zusammen und entwickeln sich stetig weiter.

Ob Sie sich nun für das Careum Bildungszentrum, das Prophylaxe Zentrum Zürich oder das medi Zentrum für medizinische Bildung entscheiden: In der Deutschschweiz stehen Ihnen mehrere hervorragende Optionen offen, um Ihre Ausbildung zu absolvieren. Packen Sie die Chance, erweitern Sie Ihre Kompetenzen und werden Sie Teil einer professionellen und wertgeschätzten Berufsgruppe! Wir wünschen Ihnen viel Erfolg auf Ihrem Weg.

Quellen

• Dentalhygieniker/in, Diplom HF, medi, Zentrum für medizinische Bildung -orientation.ch
• Dentalhygieniker/in, Diplom HF, Prophylaxe Zentrum Zürich (PZZ) – Höhere Fachschule für Dentalhygiene -orientation.ch
• Dentalhygieniker/in, Diplom HF Careum Bildungszentrum – orientation.ch
• Hygiéniste dentaire salaries Throughout Switzerland – Jobup.ch